# Unternehmergesellschaft • Praxislexikon

Unternehmergesellschaft

Definition
auflösen
benennen
besteuern
führen
gründen
verwenden

Was ist eine Unternehmergesellschaft?

  • Die Unternehmergesellschaft (haftungsbeschränkt) UG ist eine deutsche Kapitalgesellschaft.
  • Die Unternehmergesellschaft ist eine deutsche Gesellschaftsform.
  • Die Unternehmergesellschaft ist eine juristische Person.
  • Die Unternehmergesellschaft ist eine kleine GmbH.
 

Wann kann man eine Unternehmergesellschaft auflösen?

  • Keine Gewinne mehr.
  • Verkauf der UG ist geplant.
  • Laufende Kosten stoppen.
 

Wie kann man eine Unternehmergesellschaft auflösen?

     
    Gesellschaftslöschung mit Sperrjahr
  • Man unterscheidet zwischen einer Gesellschaftslöschung ohne oder mit Sperrjahr.
  • Man braucht zwei Notartermine.
  • Man braucht zwei Anmeldungen zum Handelsregister.
  • Normalerweise dauert es mindestens 13 Monate mit Sperrjahr.
  • Kosten ca 700 Euro.
  • Zusätzliche Kosten für Bilanzen im Sperrjahr fallen an.
  • Man braucht einen Gesellschafterbeschluss über die Liquidation der Gesellschaft sowie der Anmeldung der Liquidation zum Handelsregister.
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    Gesellschaftslöschung ohne Sperrjahr
  • Vorraussetzung: Wenig Vermögen, keine externen Schulden, mit oder ohne Vermögenslosigkeitsvermerk.
  • Kosten bis zu ca 300 Euro.
  • Eine Löschung ohne Sperrjahr dauert bis ca 3 Monate.
  • Bei Vermögenslosigkeit kann man auch auf einen Notartermin verzichten.
 

Welche Namen gibt es für Unternehmergesellschaft?

  • Mini-GmbH.
  • 1-Euro-GmbH.
 

Wie wird eine Unternehmergesellschaft (haftungsbeschränkt) besteuert?

  • Körperschaftsteuer: 15% ab dem ersten Euro auf den Gewinn.
  • Von dieser Steuer werden 5,5% als Solidaritätszuschlag abgeführt.
  • Insgesamt ca 15,825 %.
  • Es gibt je nach Gewerbesteuerhebesatz, unterschiedlich in der Gemeinden eine Gewerbesteuer: ca 15%.
  • Kapitalertragsteuer inklusive Solidaritätszuschlag bei Gewinnausschüttung an Gesellschafter nach einem Gesellschafterbeschluss: 26,5 %.
  • 25% dürfen nicht ausgezahlt werden, sondern bleiben in der Firma mit dem Ziel die UG in eine GmbH mit 25000 Euro Stammkapital umzuwandeln.
  • Vor,- bzw Umsatzsteuer : 19 %.
  • Für Mitarbeiter sind für jeden Lohnsteuer, Solidaritätszuschlag und bei Bedarf Kirchensteuer zu bezahlen.
 

Wie kann man eine Unternehmergesellschaft führen?

  • Eine doppelte Buchführung (Buchhaltungssoftware: Lexware oder Datev) ist erforderlich.
  • Bankbelege, Kassenquittungen, Rechnungen usw nach den gesetzlichen Aufbewahrungsfristen aufbewahren.
  • Kontenführung: Jeder Geschäftsvorfall wird auf zwei Seiten erfasst, um Unstimmigkeiten in der Buchführung schneller zu erkennen. So bedarf die Einzahlung vom Girokonto auf das Geschäftskonto einer Buchung, obwohl die Geldmittel sich nur innerhalb des Unternehmens bewegen. Jeder Geschäftspartner hat sein eigenes Konto, damit alle Verbindlichkeiten oder Gutschriften ermittelt werden können. Es Verrechnungskonten, mit denen Gesellschafter zwischen privaten und geschäftlichen Vorfällen unterscheiden können.
  • Soll und Haben: Geschäftsvorfälle auf zwei Seiten buchen: die Soll-Seite (Mittelverwendung) und die Haben-Seite (Mittelherkunft). Beide Seiten müssen immer ausgeglichen sein.
  • Bilanzierungspflicht: Jahresabschluss mit Bilanz und betrieblicher Steuererklärung am Ende jedes Geschäftsjahres verfassen + Anhang mit Erläuterungen und eine Gewinn- und Verlustermittlung: Vermögensgegenstände den Schulden gegenüber stellen. (Handelsgesetzbuch (HGB), Gesetz zur Modernisierung des Bilanzrechts (BilMoG).
  • Inventurpflicht: Im Rahmen der Schlussbilanz am Ende des Geschäftsjahres.
  • Jahresabschluss innerhalb von 6 Monaten nach Ende des Geschäftsjahres, am besten mit Steuerberater (nicht zwingend) (sonst Strafe ab 2.500 Euro): Daten der Bilanz und die dazugehörige Gewinn- und Verlustrechnung.
  • Der Jahresabschluss wird nichtig, wenn keine Rücklage gebildet wird. Damit verfällt die Haftungsbeschränkung und der ausgeschüttete Gewinn muss zurückbezahlt werden. Dann müssen Sie bereits getätigte Rücklagen als Verlustausgleich einsetzen, um eine drohende Insolvenz abzuwenden.
  • Der Jahresabschluss muss im Bundesanzeiger veröffentlicht werden.
  • Fehler können schnell zu rechtlichen Problemen führen.
  • Verpflichtung zur Aufzeichnung aller Geschäftsvorgänge: Dient der Überprüfung des Unternehmens durch das Finanzamt.
 

Wie kann man eine Unternehmergesellschaft gründen?

  • Man braucht eine Geschäftsidee.
  • Das Mindeststammkapital ist 1 Euro.
  • Sacheinlagen sind nicht möglich.
  • Keine zu hohen Ausgaben über dem Betrag der Stammeinlage!
  • Die Notarkosten sind 60 Euro, bei Mehrpersonen-UGs 120 Euro bei Stammeinlagen von 1 Euro bis 7.000 Euro in Bar oder per Rechnung, je nach Notar, zahlbar.
  • Man braucht einen Firmennamen. Die IHK kann die Verfügbarkeit vorprüfen.
  • Die Anwesenheit in Deutschland ist nicht erforderlich.
  • Ein Notar muss die Gründungsurkunde sowie den Gesellschaftsvertrag beglaubigen.
  • Man braucht einen Notartermin.
  • Der Termin dauert ca 1/2 Stunde.
  • Bei Verhinderung den Termin rechtzeitig absagen.
  • Der Geschäftsführer muss anwesend sein.
  • Eine Apostille ist erforderlich bei ausländischen Papieren.
  • Ein Dolmetscher muss anwesend sein bei fehlenden Deutschkenntnissen.
  • Man braucht einen gültigen Personalausweis oder Reisepass.
  • Man braucht ein rechtskonformes Musterprotokoll oder eine rechtskonforme Satzung mit Gesellschafterliste.
  • Der Notar übernimmt die Anmeldung der Gesellschaft zum Handelsregister.
  • Vollmachten für Gesellschafter an einen Notar müssen notariell beurkundet sein.
  • Der Geschäftsführer muss die Anmeldung der neu gegründeten Gesellschaft zum Handelsregister unterzeichnen.
  • Ein Nachweis der Qualifikation bei z.B. Meisterzwang kann erforderlich sein.
  • Ein Geschäftskonto ist erforderlich.
  • Das Stammkapital muss eingezahlt werden.
  • Der Satzungssitz muss in Deutschland sein.
  • Darüber bekommt man einen Beleg, den man persönlich oder digital an den Notar schickt.
  • Man braucht eine Firmenadresse in Deutschland.
  • Diese Anschrift kann ein Büroserviceanbieter oder bei einer dritten Person sein.
  • Ein deutsche Betriebsstätte ist nicht erforderlich.
  • Der Verwaltungssitz, der Ort, an dem die unternehmerischen Entscheidungen der Gesellschaft getroffen werden, kann auch im Ausland liegen.
  • Der Gründer kann also auch im Ausland leben.
  • Auch die Wohnanschrift von Gesellschafter und Geschäftsführer ist egal.
  • Der Notar meldet die UG im Handelsregister an.
  • Der Notar meldet die UG beim Finanzamt an.
 

Wozu dient eine Unternehmergesellschaft?

  • Geschäfte in Deutschland machen.
  • Man hat das Ziel eine GmbH zu gründen, da man immer 25% Rücklage bilden muss.
  • Man will eine gewisse Haftungsbeschränkung haben, d.h. nicht mit dem Privatvermögen haften, außer man läßt den Zusatz „haftungsbeschränkt“ weg oder die Buchführung ist nicht streng getrennt.
 
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