Die Versicherung kann wegen offenen Beiträgen einen Versicherten nicht rauschmeißen.
Die Versicherung kann aber ruhen: Nur akute Erkrankungen und Schmerzzustände sowie bei Schwangerschaft und Mutterschaft,Untersuchungen zur Früherkennung von Krankheiten werden bezahlt.
Wer kann Krankenkassenbeitragsschulden fordern?
Die Krankenversicherung fordert, bei der zum letzten mal eine Versicherung bestand.
Fand eine Krankenkassenfusion statt, ist die Fusionskasse zuständig.
Gibt es die Versicherung nicht mehr, kann man sich eine Versicherung aussuchen.
Gefordert wird rückwirkend, wenn jemand in eine Versicherung rein will.
Gefordert kann frühestens ab dem 1.4.2007 werden.
Bei Zuzug nach Deutschland ab diesem Tag.
Bei Haftentlassung der Entlassungstag.
Es kann eine Verjährung geben.
Wie kann es zu Krankenkassenbeitragsschulden kommen?
Beitragsschulden entstehen für den Versicherten nur dann, wenn er auch verpflichtet ist, die Beiträge selber einzuzahlen.
Keine Beitragsschulden entstehen, wenn der Arbeitgeber für die Zahlung zuständig ist.
Beitragsschuldner können Langzeitstudenten, ehemalige Selbstständige, freiwillig Versicherte, Versicherte der KSK (Künstlersozialkasse) sein.
Beitragsschulden aus einer Pflichtversicherung gemäß § 5 (1) Nr. 13 SGB V:
Jemand ist lange Jahre unversichert gewesen ist und will sich jetzt wieder versichern.
Jemand ist aus dem Ausland wieder nach Deutschland zurückgekehrt und hat sich nicht sofort bei einer Krankenversicherung gemeldet.
Jemand ist aus dem Ausland nach Deutschland zugezogen und hat sich nicht bei der Versicherung angemeldet.
Jemand ist aus einer Haft entlassen worden und hat sich nicht bei der Versicherung angemeldet.
Beitragsschulden aus einer obligatorischen Anschlussversicherung (OAV) gem. § 188 (4) SGB V seit dem 1.8.13:
Nach Beendigung einer Arbeitsstelle (Pflichtversicherung), wird man automatisch freiwillig weiterversichert.
Wenn man aus einer Familienversicherung ausscheidet, wird man automatisch in der OAV als freiwillig Versicherter weiter geführt.
Das passiert nach einer Nachlauffrist, nach dem nachgehenden Leistungsanspruch gem. § 19 (2) SGB V.
Das passiert, wenn man nicht auf Schreiben der Krankenkasse nicht reagiert automatisch ohne Antrag.
Gibt man keine Auskunft über die Einkommensverhältnisse wird man mit dem Höchstbetrag, ca 825,00 Euro eingestuft.
Beim Nachreichen der Unterlagen innerhalb von 12 Monaten kann eine Korrektur erfolgen.
Schulden, die entstehen können gestundet (Zahlungsaufschub), niedergeschlagen (Die Kasse treibt die Forderung nicht ein) oder erlassen werden.
Das passiert nicht, wenn eine neue Mitgliedschaft begründet wird.
Wann können Krankenkassenbeitragsschulden verjähren?
Wenn ein Beitragsbescheid für rückwirkende Zeiten erlassen wird, also rückwirkend Beiträge nachzuzahlen sind können Beiträge in vier Jahren nach Ablauf des Kalenderjahrs verjähren.
Laufende Beiträge, die nicht gezahlt werden, verjähren nicht, da die Krankenkassen regelmäßig mahnen oder Mahn- und Vollstreckungsbescheide erlassen.
Wie kann man Krankenkassenbeitragsschulden vermeiden?
Nach Ausscheiden aus einer Pflichtversicherung (Jobende) meldet man sich nicht innerhalb von 1 Monat (oder 12 Monaten) bei der Krankenversicherung, die dann automatisch „freiwillig versichert“.
Man meldet sich arbeitslos.
Man meldet sich in einer privaten Krankenversicherung.
Man wird wieder durch eine Arbeitsstelle pflichtversichert.
Man meldet sich aus Deutschland ab.
Man meldet sich in Deutschland sofort bei der Krankenversicherung nach einer Rückkehr aus dem Ausland.