Erst wenn Physiotherapie, Eigenübungen, Sport und Schmerzmittel nichts mehr bringen.
Bei der großen, aber Routineoperation soll es eindeutig angezeigt sein.
Mindestens 50 Prothesen pro Jahr und Chirurg, regelmäßige Fortbildung.
Endoprothetik-Zentren mit dem Gütesiegel EndoCert der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und orthopädische Chirurgie (www.endomap.de).
Daten werden an das Endoprothesen-Register Deutschland (EPRD) gemeldet (70% der OPs erfasst).
Teil- oder Vollnarkose.
offene Operation oder minimal-invasiv mit kleinen Schnitten im Beckenbereich, um die Muskeln zu schonen.
Einsatz eines mobilen Röntgengerätes.
Erste Mobilisierung noch am Tag der OP.
mit Gehhilfen üben.
Krankenhausentlassung nach ca 10 Tagen.
Anschlussheilbehandlung: Rehabilitation (Reha) spätestens 14 Tage nach der Entlassung, oft direkt vom Krankenhaus aus für 3 Wochen, eventuell ambulant möglich.
Gang- und Gleichgewichtstraining.
Gehen lernen ohne die Prothese zu überlasten, je nach Patient.
Belasten, aber nicht überlasten (Schwimmen, Radfahren, Nordic Walking, Wandern).
Nach ca 2 Monaten ohne Schmerzen und gut beweglich.
Keine Ballsportarten, Kontaktsportarten, Skifahren, Schwimmen, Fahrrad fahren oder leichtes Joggen ist ok.
Was kann durch eine Hüftprothese passieren?
Eventuell muss die Hüftprothese nach Jahren erneuert werden (Schmerzen).
Risiko einer Infektion, Bakterien um die Prothese herum, für Antibiotika nicht zugänglich.
Es kann eventuell bei bestimmten Bewegungen Quietschen (Keramik-Keramik-Gleitpaarung).
viel Bewegung viel ungefährlicher Abrieb, allerdings ist auch weites Wandern möglich und Bewegung ist gut für die Stärkung der Muskulatur.
Man soll sich bei Ballsportarten, Kontaktsportarten zurückhalten, bei Skifahren, Schwimmen, Fahrrad fahren oder leichtem Joggen bestehen keine Bedenken.
Bei auftretenden Beschwerden auf der anderen Seite liegt es nicht an einer Fehlbelastung durch die Prothese, sondern eher an einer Arthrose im anderen Hüftgelenk.
vor einer größeren Zahnbehandlung eine Antibiotikabehandlung machen zu lassen, ist umstritten, kein Muss, bei Antiobiotikaallergie sowieso nicht.
Eventuell hat man immer noch Beschwerden, dann noch mal zu einem Spezialisten.
Zu 85% bis zu 20 Jahre haltbar, je nach Material länger als 20 Jahre.
Das Hauptproblem ist der Abrieb.
Woraus wird eine Hüftprothese hergestellt?
Das Material muss sich mit dem Knochen vertragen.
Der Abrieb soll möglichst gering sein.
Metalle (meist sehr gut verträgliches Titan, Schaft oder Pfannenrückfläche, nicht als Gleitpaarung, weil anderen Metalle (z.B. Cobalt-Chrom) da besser sind).
Polymere.
Keramik.
Metall-Metall-Gleitpaarung (Hüftkopf aus Metall /Pfanne aus Metall).
Keramik-Keramik-Gleitpaarung.
Metall-Polyethylen-Gleitpaarung.
Keramik-Polyethylen-Gleitpaarungen.
Woraus besteht eine Hüftprotheset?
Hüftprothesenschaft im Oberschenkelknochen verankert.
Hüftkopfkomponente als Kugelkopf auf dem implantierten Hüftprothesenschaft oder im Falle einer Hüftkappenprothese auf dem erhaltenen Knochen des Hüftkopfes aufgesetzt.
Hüftpfannenkomponente im Becken verankert.
Kunststoff-Inlay auf der Hüftpfannenkomponente aufliegend und in dem die Hüftkopfkomponente gleitet.
Soll man eine Hüftprothese nachkontrollieren?
Bei Beschwerden.
Routinemäßig: nach 6 Wochen, 3 Monaten, 6/12 Monaten, 2 Jahren, 5 Jahren und dann in 5-Jahresabständen.
Was kann einer Hüftprothese schaden?
Überlastung mit dem Risiko, dass die Prothese wackelt und neu muss.
Schlechte Sauerstoffversorgung durch Rauchen sechs Wochen vor und nach der Hüft-OP (Risiko doppelt so hoch).
Infektionen durch ein Bakterien, die gerne künstliche Oberflächen aus Keramik, Kunststoff oder Metall befallen und Antibiotika dann nicht helfen, so dass Prothesen ausgetauscht werden müssen (vorsorglich sollen Prothesenträger bei einer größeren Zahnbehandlung, bei der Bakterien über das Zahnfleisch in die Blutbahn gelangen können, eine Stunde vor der Behandlung ein Antibiotikum einnehmen.
Das Hauptproblem des Materials ist ein geringer Abrieb (Knochen und Prothese).
Wird eine Hüftprothese geschmiert?
mikroskopisch kleine Noppen auf der Implantatoberfläche.
Gleitmittel (Gelenkschmiere) wird nicht verwendet, weil es nicht am Ort gehalten werden kann und nur kurz wirken würde.
Welche Hüftprothesen kann man unterscheiden?
Hüftkopfprothese: längere Op ist nicht möglich, nur der gebrochenen Hüftkopf wird gewechselt, die Hüftpfanne nicht, probelmatisch ist bei stärkerer Belastung die Verletzungsgefahr der Gelenkpfanne, nur für Patienten, die sich sowieso schon schlecht bewegen können.
Hüftschaftprothese: Oberschenkelhals mit zusätzlichem Stiel zum Verankern in den Oberschenkelknochen ersetzen (Kurzschaftprothesen).
Hüftkappenprothese (Technik nach Mc Minn): nur die oberflächlichen Anteile des Gelenkes werden entfernt und durch eine metallene Endoprothese ersetzt. Der Schenkelhals und der Hüftkopf bleiben vollständig erhalten, das gesunde Knochenlager bleibt so größtenteils erhalten (Männer bis 65 Jahre und Frauen bis 60 Jahren).
Hüfttotalendoprothese (Hüft-TEP, Hüft-Totalendoprothese): Das kranke Hüftgelenk wird komplett durch eine Endoprothese ersetzt: eine Hüftpfanne (Pfanneneinsatz) wird in das Becken eingefügt, es gibt einen Hüftschaft, der in den Oberschenkelknochen implantiert wird und den Kugelkopf, der auf den Hüftschaft gesetzt wird: weitestgehend normale Funktion der künstlichen Hüfte.
Wie kann man eine Hüftprothese im Knochen verankern?
Zementierte Hüftprothese: Knochenzement im Schaft des Oberschenkelhalsknochens bzw. im Becken (schnell härtender Kunststoff: rasch belastbar, größtmögliche Stabilität.
Zementfreie Hüftprothese: Der Hüftschaft und die Hüftpfanne werden in den Oberschenkelknochen und Beckenknochen eingepresst oder eingeschraubt, ein Anwachsen an das umliegende Knochengewebe wird angeregt, gut bei guten Knochen.
Hybride Hüftprothese: Die Hüftpfanne wird in das Becken geschraubt oder gepresst, der Prothesenschaft wird im Oberschenkelknochen einzementiert.
Die gewählte Methode hängt ab von Knochenqualität, der körperlichen Aktivität, dem Alter, dem Gesundheitszustand.