# Hämatokritwert • Praxislexikon

Hämatokritwert

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Was ist ein Hämatokritwert?

  • Der Hämatokritwert ist ein Blutwert für das Hämatokrit, den Anteil der Blutzellen (zelluläre Bestandteile=roten Blutkörperchen (Erythrozyten), weiße Blutkörperchen (Leukozyten) und die Blutplättchen) am Volumen des Blutes.
  • Der Hämatokritwert ist das Maß für die Zähflüssigkeit des Blutes (Viskosität).
 

Welche Namen gibt es für Hämatokritwert?

  • Zellulärer Anteil des Blutes, Anteil der roten Blutkörperchen.
  • Abkürzungen: Hct, Hkt, Hk.
  • Englisch: haematocrit.
 

Wie kann man den Hämatokritwert bestimmen?

  • Man macht eine Blutentnahme.
  • Man macht ein Blutbild.
  • Man nimmt etwas Blut und versetzt es mit einem gerinnungshemmenden Mittel.
  • Diese füllt man in ein Glasröhrchen mit 100 Teilstrichen.
  • Das Blut im Röhrchen wird in einer Zentrifuge geschleudert.
  • Dabei setzen sich die Blutzellen ab.
  • Die Blutflüssigkeit bleibt darüber stehen.
  • Gehen z.B. die Blutzellen bis zum 41. Strich, beträgt das Hämatokrit 41 Volumenprozent.
  • Höhere Werte sind bedenklich.
  • Der Hämatokrit-Wert ist nicht stabil, sondern ändert sich auch immer wieder.
  • Es gibt auch Hämatokritstreifen für ein Blutzuckermessgerät (Blutzucker (BG), Hämatokrit (HCT), Hämoglobin (HB), ß – Ketone (KB), Harnsäure (UA) und Cholesterin (TCH)).
 

Wie kann man den Hämatokritwert beurteilen?

  • Normaler Hämatokrit-Wert Männer 42 bis 50 %.
  • Normaler Hämatokrit-Wert Frauen 37 bis 45 %.
  • Normaler Hämatokrit-Wert Wirbeltiere 20 bis 65 %.
  • Man kann den Wert auch z.B. so angeben: 0,42 (von 1).
  • Der Wert schwankt immer.
  • Erhöhter Hämatokrit-Wert (Erythrozytose oder Polyglobulie (zu viele rote Blutkörperchen im Blut) oder Polyzythämie (weitere Blutzellen erhöht)? siehe erhöhen.
  • Erniedrigter Hämatokrit-Wert? siehe senken.
  • Rote Gesichtsfarbe (rubeosis faciei)?
  • Mann zwischen 30 und 60 Jahren?
  • Frau nach den Wechseljahren?
  • Übergewicht?
  • Viel tierisches Eiweiß?
  • Raucher?
  • Übertrieben Sport und viel Fleisch (Bodybuilding)?
  • Bewegungsmangel?
  • Herzerkrankungen in der Familie?
  • Bluthochdruck?
  • Linke Herzseite vergrößert im EKG, Röntgen?
  • EKG: ST-Verschiebung nach oben oder unten?
  • Früh in der Diastole einsetzende oder multilokuläre Extrasystolen?
  • Schon mal einen Herzinfarkt gehabt?
  • Blaue Flecken ohne sich gestoßen zu haben?
  • Jucken an Händen und Füßen?
  • Stechende, juckende oder brennende Gefühle an Hand- und Fußsohlen (Parästhesie)?
  • Je weniger Sauerstoff im Körper, desto mehr Hämatokrit?
 

Was kann man den Hämatokritwert erhöhen?

  • Zu wenig trinken.

  • Viel Eiweiß zu sich nehmen.
  • Viel Fleisch.
  • Viel Fisch.
  • Viele Eier.
  • Viel Milch.
  • Viel Käse.
  • Viel Zucker.
  • Viel Auszugsmehle.
  • Viel Eiweisskonzentrat.
  •  

    Welche Stoffe können den Hämatokrit-Wert erhöhen?

  • Doping (Epo): Bildung von Erythrozyten anregen.
  •  

    Welche Krankheiten können den Hämatokrit-Wert erhöhen?

  • Aufenthalt in großen Höhen (70% Hämatokrit).
  • Lungenerkrankung, Sauerstoffmangel.
  • Herzerkrankung.
  • Zigaretten rauchen, Sauerstoffmangel.
  • Nierenerkrankung (polyzystische Nieren, Krebserkrankungen der Nieren, Nephroblastom (Wilms-Tumor).
  • Polyzythämia vera (Überproduktion von Erythrozyten, Leukozyten und Thrombozyten im Knochenmark).
  • Polyglobulie (zu viele rote Blutkörperchen im Blut vorhanden).
  • Flüssigkeitsverlust: Starkes Schwitzen, Durchfälle, krankhaft hohe Harnausscheidung (Diabetes insipidus).
  • Fehlende Milz.
  • Sehr selten Polycythaemia vera (PV), zusätzlich Nachweis derJAK2V617F-Mutation oder einer anderen funktionell ähnlichen Mutation (z. B.Mutation im Exon 12 des JAK2-Gens).
 

Was kann durch einen hohen Hämatokritwert passieren?

  • Der Erythrozyten-Anteil (Polyglobulie) ist erhöht.
  • Die Lebensfähigkeit der Erythrozyten wird verschlechtert.
  • Das Herz muss stärker pumpen, wird mehr belastet.
  • Das Schlaganfallrisiko ist proportional erhöht, auch die Stärke des Schlaganfalls und die Infarktnarben.
  • Das Risiko für einen Herzinfarkt ist bei einem erhöhten Wert erhöht (Bluthochdruck, hoher Cholesterinspiegel).
  • Es kann sich eher ein Blutgerinsel bilden, Gefahr von Gefäßverschluss.
  • Mikrozirkulation gestört.
  •  

    Was kann durch einen extrem hohen Hämatokrit-Wert passieren?

  • Die Gefahr einer Thrombose ist erhöht.
  • Ein sehr hoher Hämatokrit-Wert kann tödlich sein.
  •  

    Was kann durch einen niedrigen Hämatokrit-Wert passieren?

  • Das Gehirn wird bessser durchblutet.
  • Die Durchblutung wird verbessert.
  • Blaue Lippen, Blässe, schnelles Frieren an Fingern und Zehen.
 

Wie kann man den Hämatokritwert senken?

  • Man kann eine Hämodilution (Blutverdünnung) machen.
  • Viel, 2 Liter pro Tag, trinken.
  • Wenig eisenhaltige Nahrung (Grüne Blattgemüse, Spinat, Brokkoli, Hühnchen, Pute, Schinken, Rind, Kalb, Fisch, Krabben, Muscheln, Frühstücksflocken).
  • Am Tag eine Grapefruit (Narangin).
  • Antoxidantien (Pflaumen, Bohnen und Beeren) für mehr Sauerstoff im Blut.
  • Aderlass (150 bis 200ml).
  • Blutspende.
  • Infusion (Kochsalz-Lösung).
  • Aspirin als Schutz vor Verklumpen des Blutes.
  • Berge, große Höhen schaffen einen höheren Hämatokritwert, also besser meiden.
  • Zigaretten rauchen meiden.
  • Krankheiten behandeln.
  • Nattokinase.
 

Was kann den Hämatokritwert senken?

 

Wofür kann man den Hämatokritwert verwenden?

  • Anteil an roten Blutkörperchen im Blut beurteilen.
  • Anteil der zellulären Bestandteile am Gesamtvolumen des Blutes beurteilen.
  • Zähflüssigkeit, Dicke des Blutes beurteilen.
 
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